Tantra und Rock – Die totale Extase von Angus Young
Angus Young, der Gitarrist der Rockband AC/DC IST Musik. Wenn er über die Bühne rast, scheint er nicht zu denken – seine Finger fliegen über die Saiten, sein Körper tanzt im Rhythmus, sein Gesicht strahlt pure Ekstase aus. Er gibt sich ganz der Musik hin, ohne Hemmungen, ohne Angst. Und genau das ist es, was Tantra ausmacht: die totale Hingabe an den Moment, mit dem Fluss der Energie zu gehen, ohne Blockaden, ohne Zurückhaltung.
Ich sah mir eine alte Aufnahme von AC/DC an, einen Auftritt in Paris im Jahr 1979. Whole Lotta Rosie. Die Kamera folgt Angus, seinem schlanken Körper in einer Schuluniform, seine Finger rasen über die Saiten. Er bewegt sich, als ob die Musik von ihm Besitz ergreift, als ob er nichts anderes tun kann, als mit diesem Sturm aus Klang und Energie mitzugehen. Kein Kalkül, keine Strategie, nur pure Hingabe. Und in diesem Moment spürte ich: Ja, das ist Tantra. Diese Hingabe, dieses völlige Verschmelzen mit dem, was ist.
Du musst kein Fan von AC/DC sein, um das zu spüren. Angus Young lässt die Musik durch sich fließen. Er ist nicht nur ein Gitarrist – er wird zur Musik. Sein Spiel ist technisch virtuos, aber er geht über die Technik hinaus. Er ist kein Perfektionist, er ist ein Meister der Hingabe. Seine Virtuosität erlaubt es ihm, intuitiv zu spielen. Er spielt nicht mit seinem Kopf, sondern mit seinem Herzen. Er lässt los, lässt geschehen. Er denkt nicht darüber nach, wie er aussieht oder was andere von ihm denken. Er ist frei. Seine Ekstase ist vollkommen. Wie in der Nataraja-Meditation von Osho, in der der Tänzer verschwindet und nur der Tanz bleibt.
In der Mitte des Liedes hat er ein technisches Problem mit seiner Gitarre. Ohne zu zögern fragt er in den Kulissen nach einem Ersatz. Die neue Gitarre wird ihm ausgehändigt, aber der Gurt fehlt. Trotzdem spielt er weiter. Er spielt sein Solo, während ein Techniker eilig den Gurt anbringt. Keine Panik, keine Unterbrechung. Dieser Moment ist nicht perfekt, aber er bewegt sich mit ihm, er bleibt im Fluss. Genau so, wie uns das Leben manchmal überrollt, wenn Dinge passieren, die wir nicht kontrollieren können. Wir können uns nicht aussuchen, was auf uns zukommt, aber wir können wählen, wie wir damit umgehen.
Wenn du dir AC/DC anhörst, fällt dir etwas auf: Die Songs sind einfach, aber unglaublich kraftvoll. Ein solider Rhythmus, sich wiederholende Riffs, ein Aufbau, der dich mitreißt, bis zu einer unvermeidlichen Explosion der Energie. Wie bei Mantras liegt die Kraft nicht in der Komplexität, sondern im ständigen Fluss, in der Wiederholung und Vertiefung, bis es kein Denken mehr gibt, sondern nur noch Hingabe.
In Tantra sollte energie nicht unterdrückt werden, sondern sich frei durch uns bewegen. Wenn wir die Kontrolle loslassen, erleben wir pure Lebendigkeit. Genau wie Angus Young auf der Bühne: Er denkt nicht, er fühlt. Er bewegt sich nicht vom Denken her, sondern mit seinem Herzen.
Vielleicht hast du keine Gitarre in der Hand, aber dein Körper, dein Geist und deine Seele sind dein Instrument. Spiele es mit Hingabe, mit Mut und mit Ekstase.
Sei der Angus Young deines eigenen Lebens – voller Leidenschaft, voller Flow und voller tantrischer Energie.